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Freitag, 4. Februar 2022

Zum Thema Missbrauch

 Es wird immer offensichtlicher, dass es hier um Hetze und nicht mehr um sachliche Auseinandersetzung geht. Das wirkliche Verbrechen in einem Rechtsstaat aufgedeckt und geahndet werden müsse, ist klar. Schwieriger ist die Grenzziehung. Was bedeutet denn schon "angefasst"? Das man sich unter Naturisten auch mal eher unbeabsichtigt intim berührt, wenn man sich nicht auf die bewusst distanzierten typischen FKK-Sportarten beschränkt, viellecht sogar auf Balgereien einlässt, dürfte doch jedem klar sein. Exhibitionisten geht man aus dem Weg, verweist sie vom Gelände oder vertreibt sie - aber wer ruft da die Polizei? Und ab wann ist es Exhibitionismus, wo man als Naturist doch selbstverständlich auch vor anderen nackt ist? Soll dabei FKK (und diese Entwicklung sieht man) als "diverses" Verhalten unter Erwachsenen akzeptiert sein, von dem Kinder auszuschließen sind?

Es waren die Revolutionäre der 68er, bzw. die "Sexuelle Revolution", die sexuelle Freiheit nicht nur für Erwachsene forderten, sonder auch für Kinder - ja sogar behaupteten, sie müssten stimuliert werden. Genau diese Generation fordert heute einerseits die Akzeptanz aller sexuellen "Diversitäten" unter Erwachsenen, gleichzeitig aber die Abrechnung mit denen, die sich ganz in ihrem Sinne an Kindern vergriffen haben. Bei Vergewaltigung, auch schon bewusster Stimulierung oder Verführung stimme ich dem ja zu. Aber was bedeutet schon "angefasst". Und dann trifft es exhibitionistisches Verhalten. Aber - wenn ich das auch bei Priestern nicht dulden will - das ist nicht gleich ein Verbrechen, dass öffenlich aufgearbeitet werden muss. Fehleinschätzungen und Fehlentscheidungen infolge sind zu korrigieren. Aber es ist nicht die Aufgabe der eigentlichen Verursacher - und da sehe ich die Ideologen der sexuellen Befreiung - hier mit bürgerlicher Spießigkeit und selbstgerechtem Moralismus mit Gegner abzurechnen. Ich will niemanden, dem wirklich etwas angetan wurde, einschüchtern. Verbrechen gehören angezeigt und geahndet. Aber sie dürfen nicht als Alibi für kleinliche Abrechnung missbraucht werden.  Missbrauchsvorwürfe dürfen niemals Mittel der Epressung werden. Offensichtlich ist auch, dass vielen unberechtigt etwas angehängt wird. Was auch sicher nicht in den Katalog "Missbrauch" gehört, sind die früher selbstverständliche "Prügelstrafe" (auch da wurde sicher oft überzogen) oder Strafen wie "kalt abgeduscht". Und wer sich hier als Opfer (in meinen Augen der sexuellen Revolution) nicht melden kann, dass sind vor allem die vor ihrer Geburt getöteten Kinder.

Ich gehe davon aus, dass im 3. Reich Homosexualität oft nur als Vorwandt genutzt wurde und nicht der eigentliche Grund war, jemanden ins KZ zu bringen. Gibt es da wirklich keine Parallelen zur heutigen Aufarbeitung von Kindesmissbrauch? Ein Lehrer meines Vaters ließ zu betreffender Zeit die ganze Klasse aufstehen und sagen: "Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant". Damals landete er dafür nicht im KZ. Was mir heute dafür droht, ihn in diesem Zusammenhang zu zitieren, ist noch offen.

Was sexuelle Belästigung (in der Regel geht es um das Verhalten der Männer gegenüber Frauen) angeht, so sollte man sich durchaus dagegen wehren. Aber wenn jedes Anbändeln strafbar wird, wie soll man sich da noch näher kennenlernen. Missverständnisse bleiben nie aus. Natürlich sind Männer Frauen gegenüber oft zu aufdringlich. Aber das meiste lässt sich doch in einem klaren feedback klären.

Ich möchte nicht zurück hinter die 68er. Aber Fehler gilt es aufzuarbeiten, daraus zu lernen und sie zu korrigieren. Es geht nicht um Abrechnung oder Rachefeldzüge.

Noch einmal klar: Wirkliche Verbrechen möchte ich weder vertuschen noch verharmlosen. Eindeutiger Missbrauch muss angezeigt werden. Da möchte ich Betroffene mit diesem Beitrag nicht einschüchtern. Sie sollten ihr Leiden nur nicht von neuem missbrauchen (bzw. instrumentalisieren) lassen.

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